Stadtteil-Touren

Stadtteiltouren sind auch für Alteingesessene häufig eine Entdeckungsreise in ein noch unbekanntes Hamburg. Wer weiß schon, dass dort, wo man abends fröhlich feiert, früher mal der Galgen stand? Oder welche berühmten Architekten bauliche Denkmäler in Hamburg hinterlassen haben? Lernen Sie folgende Stadtteile (neu) kennen:

St. Georg  | Altona-Altstadt  | St. Pauli  | Neustadt  | Grindelviertel  | Barmbek-Nord  | Barmbek-Süd  | Dulsberg  | Harburg  | Hamm ‚oben‘  | Jarrestadt  | Veddel  | Rothenburgsort | City Nord | Volksdorf | Uhlenhorst & Winterhude

St. Georg

St. Georg und der Drachen

Einst standen dort Galgen und Lepra-Spital, heute ist St. Georg eher eine Hip-Location. Die frühere Vorstadt hat zwei sehr unterschiedliche Teile: diesseits und jenseits des Steindamms. Wir passieren u.a. das Theater, zwei Kirchen, mehrere Moscheen, den Hansaplatz, Wohnstifte und begegnen etlichen (steinernen) Drachen.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Altona-Altstadt

Kirche St. Trinitatis

Altona, das ist Fischereihafen-Vergangenheit und Touri-Hotspot, klassizistische Pracht und schönster Aussichtspunkt. Und viel „Ehemaliges“ – viel historische Phantasie werden wir in Altona brauchen. Die Tour geht über Fischmarkt, Papagoyenstrasze, St. Trinitatis, Palmaille, Altonaer Balkon, Rathaus.

* Preis und Anmeldung siehe unten

St. Pauli

Reeperbahn

Auch als St. Liederlich oder St. Lustig bekannt, wobei der alte Name „Hamburger Berg“ lautete. Wir starten beim Millerntor und Sie erfahren (fast) alles über Torschlußpanik, Volkstheater, die einstigen Kathedralen des Vergnügens, gründerzeitliche Stadterweiterungsgebiete und das Leben heute im berühmtesten Hamburger Stadtteil. Auch als Tour „St. Pauli im Nationalsozialismus“ möglich.

* Identisch mit Tour 3 der Rubrik Highlights

* Preis und Anmeldung siehe unten

Neustadt

Großneumarkt-Brunnen

In der Neustadt galt das Kirchspiel St. Michaelis lange als arm. „Neu“ ist hier relativ zu sehen, denn hier bedeutet es das 17. Jahrhundert, erst dann wurde der Stadtteil planmäszig aufgesiedelt. Unsere Tour führt rund um das Hamburger Wahrzeichen: die Kirche St. Michaelis, meist nur liebevoll „Michel“ genannt. Vom Stintfang (historisch: Bastion Albertus) geht es dann weiter durch das „Portugiesenviertel“.

* Identisch mit Tour 4 der Rubrik Highlights

* Preis und Anmeldung siehe unten

Grindelviertel

Talmud-Tora-Schule

Das Grindelviertel ist geprägt von Universität, Kolonialinstitut und von der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Nationalsozialismus. Wir erinnern an das einstige jüdische Leben mit Synagogen, Geschäften und mit einer Schule, die 2020 das erste Mal wieder Abiturient*innen verabschiedete. Auch geht es um die Geschichte der Hamburger Universität, mit der die Stadt eigentlich immer fremdelte. Siehe dazu auch die Tour „Jüdisches Leben in der Neustadt“ in der Rubrik Highlights

* Preis und Anmeldung siehe unten

Barmbek-Nord

Barmbeker Laubenhof

„Der rote Ring um Hamburgs alten Leib“: Im Gegensatz zum älteren Barmbek-Süd wurde der Nordteil überwiegend wieder so aufgebaut, wie die Stadtplanung Schumachers ihn bis zu Beginn der 1930er Jahre erschuf.

Wir würdigen die „gemäszigte Moderne“ rechts der Fuhlsbüttler Straße und beenden den Spaziergang beim ehemaligen Krankenhaus und der Laubenkolonie „Fortschritt und Schönheit“.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Barmbek-Süd

Genossenschafts-Wohnburg der PRO

Im zunehmend beliebten und hippen Viertel Barmbek-Basch, zwischen Osterbekkanal im Norden und Eilbekkanal im Süden, entdecken wir übersehene Gedenksteine und hören von historischen Persönlichkeiten wie dem Gentleman-Räuber Adolf Petersen, dem „Lord von Barmbeck“ und dem Kommunisten Hans Kippenberger. Es geht u.a. um Industrialisierung und Migration, Verfolgung und Widerstand, Kriegszerstörung und Wiederaufbau.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Dulsberg

Laubenganghäuser Dulsberg

Der Dulsberg ist das erste moderne Viertel aus Fritz Schumachers Feder – noch vor Barmbek, der Veddel und der Jarresstadt.

Heute ist Dulsberg klein, fein und „jung“, mit grünen Innenhöfen, Wohnexperimenten, Laubengang-Häusern und zwei sehr sehenswerten Schulbauten. Und das alles ist von einem Grünzug lässig gegliedert und eingefaszt.

* Preis und Anmeldung siehe unten

„Hamm oben“

Hammer Kirche

Backsteinbauten, ein Park, ein Friedhof … Bei diesem Stadtteil bezeichnet die topographische Situation auch die soziale: „Hamm oben“ war einst ein typisches Haufendorf, später als Landsitz begehrt. Das Kleinbürger- und Arbeiterviertel hat nichts gemein mit Hammerbrook in der Marsch oder mit Hamm-Süd, dem Weideland und Industrie- bzw. Proletarier*innen-Quartier.

Treffpunkt: S-Bahn-Station Hasselbrook; Ende U-Bahn Hammer Kirche

* Preis und Anmeldung siehe unten

Jarrestadt

Schule Meerweinstraße

Die Jarrestadt war ein städtebaulicher Höhepunkt des Hamburger Wohnungsbaus in der Weimarer Republik. Die besten Architekten der Stadt hatten sich in den 1920er Jahren an dem von der Stadt ausgelobten Wettbewerb beteiligt. Architektur, Arbeiterkultur, die Rolle des Klinkers und Genossenschafts-Geschichten – das sind unter anderem einige Inhalte des Rundgangs, der an der U-Saarlandstraße beginnt.

Diese Tour ist auch in Kombination mit einem Stadtpark-Spaziergang buchbar

* Preis und Anmeldung siehe unten

Veddel

Goldenes Haus

Sie liegt nur gefühlt weit weg, denn tatsächlich befindet sich der Arbeiterstadtteil mit der Schumacher-Wohnsiedlung im Zentrum der Stadt.

Die Veddel ist ein spezielles Quartier mit eigener Hose, Poliklinik, Goldenem Haus, ehemaligem KZ-Außenlager und einer zum „Energieberg“ geadelten Giftmülldeponie. Dort angekommmen, befinden wir uns bereits in Georgswerder, doch der Abstecher lohnt sich (nur April-Oktober geöffnet).

* Preis und Anmeldung siehe unten

Rothenburgsort

Hamburger Feuersturm-Denkmal

Unsere Tour führt von der S-Bahn Rothenburgsort, wo es bis 1943 eine U-Bahn gab, über die Billearme und die Billerhuder Insel im Norden bis nach Entenwerder an der Elbe im Süden. Wir sehen Mord-Orte aus der NS-Zeit (Schule am Bullenhuser Damm, Kinderkrankenhaus Marckmannstraße), aber auch das Wohnhaus der Sängerin Alexandra, während wir uns am Wasserturm Lindleys orientieren. Elbwärts entdecken wir Stadtgrün mit großer Vergangenheit und diskutieren über die umstrittenen Pläne für den Stadtteil.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Harburg

Industrie & Wohngebiet
Industrie & Wohngebiet

Fachwerk und High Tech, Hafenromantik und Arbeiterquartier

Wir starten am Sand, wo seit dem 16. Jahrhundert täglich ein Markt stattfindet. Entlang der ältesten, der „Neuen Straße“, geht es in den Binnenhafen und zum Standort der Horeburg. Wir spazieren auf den Krummholzberg, der für die Anlage der Phoenix-Siedlung abgeplattet wurde. Die Tour lehrt uns einiges über Industrialisierung, die Miseren des Denkmalschutzes, Palmöl, Kautschuk und die Revitalisierung ehemaliger Hafenareale, und immer wieder geht es um Kontraste.

* Preis und Anmeldung siehe unten

City Nord

Schöne neue Bürowelt

Fusion von „Fortschritt und Schönheit“?

Wo einst Behelfsheime und Schrebergärten waren, wuchs Anfang der 1960er eine „Bürostadt im Grünen“, denn für die Verwaltungszentren großer Firmen mangelte es an Flächen, und in der Innenstadt drohte ein Verkehrskollaps. Die brandneue City berief sich auf Städtebauliche Grundsätze der Charta von Athen (1933), die „Licht und Luft“ und eine Funktionstrennung von „Wohnen hier, Arbeiten“ dort vorsahen. Wir streifen durch das Pergolenviertel, die westliche City Nord und die Kleingartenanlage „Fortschritt und Schönheit“.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Volksdorf

Einkaufszentrum Volksdorf*

Ein Ausflug in die Walddörfer

Wo gibt es das noch: Dorfidylle in der Großstadt? Die Walddörfer, zu denen Volksdorf gehört, waren einst „Streubesitz“, Hamburgische Exklaven, die zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert zu Hamburg gelangten. Motive waren die Sicherung der Handelswege, Holzgewinnung sowie Landsitze für die feinere Gesellschaft. Bei der Rundtour geht es um Landwirtschaft, Kolonialgeschichte und eine nur scheinbar „heile Welt“, gut beschrieben im düsteren Heimatroman „Last Exist Volksdorf“ von Tina Uebel.

* Foto cc von Matthias v.d. Elbe: Hamburg-Volksdorf, „Weisse Rose“, Wikipedia

* Preis und Anmeldung siehe unten

Uhlenhorst & Winterhude

Alsterblick

Feine Umgebung für feine Leute

Die Stadt Hamburg hatte kein gutes Geschäft gemacht, als sie 1837 einem Konsortium aus Kaufleuten und Politikern das Areal für 70.000 Mark überließ. Die „Entwickler“ Sierich und Gertig erlaubten westlich des Hofwegs keinerlei Gewerbebetriebe, nicht mal einen Milchladen, die Reichen verfügten schließlich über Bedienstete für solche Alltäglichkeiten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts siedelten sich jedoch am Kanal der Goldbek nach und nach Industriebetriebe an. Wir bestaunen Villen mit Alsterblick und laufen entlang der Alsterzuflüsse Osterbek und Goldbek bis zum Winterhuder Schinkelplatz.

* Preis und Anmeldung siehe unten

Preis und Buchung

  • Eine Gruppen-Tour für bis zu 30 Personen kostet insgesamt 200 Euro zuzüglich MwSt. Sie dauert meist zwei Stunden. Längere Touren (wie die Fahrradtouren) kosten entsprechend mehr; also für drei Stunden 300 Euro.
  • Der Preis ist unabhängig von der Personen-Zahl. Übrigens: Ich mache zum selben Tarif die Tour auch für eine Person. Für Jugendgruppen, Schulklassen und bei schmalem Budget gibt es Verhandlungsspielraum.

    Anmeldung Telefon: 040–319 62 19 oder E-Mail: wiebke.johannsen@hamburg.de